Das Streifenhörnchen als Haustier?

Ratgeber für Tiehalter: Streifenhörnchen sind schreckhafte Wildtiere, die schnell zubeißen

20.11.2017

Streifenhörnchen sehen putzig aus – doch sie sind nicht domestiziert und damit keine Heim- sondern Wildtiere! VIER PFOTEN rät ausdrücklich von der Anschaffung dieser Tiere ab! Dieser Ratgeber enthält wichtige Basisinformationen, die man unbedingt beachten sollte, wenn ein Streifenhörnchen bereits angeschafft wurde. Er ersetzt aber nicht das Studieren von Fachliteratur. 

Was Sie über Streifenhörnchen
wissen sollten:

  • Lebenserwartung: sieben bis zehn Jahre.
  •  Streifenhörnchen sind tagaktiv. 
  •  Streifenhörnchen sind Wildtiere. Selbst relativ zahme Tiere lassen sich nicht gerne anfassen, bleiben sehr schreckhaft und beißen schnell zu. Sie sind daher vor allem für Kinder ungeeignet. 
  •  In der Natur legen Streifenhörnchen unterirdische Baue mit Schlaf-, Vorrats- und Kotkammer an.
  •  Streifenhörnchen halten Winterruhe. Die Tiere müssen die Möglichkeit haben, diesem natürlichen Verhalten nachzugehen.
  •  Die Nahrung der Tiere besteht aus Körnern, Nüssen, Sämereien, Obst und Gemüse. Wichtig ist das regelmäßige Angebot von kleinen Mengen tierischen Eiweißes. Informieren Sie sich ausführlich über eine artgemäße Futterzusammenstellung. 

Haltung

Streifenhörnchen sind Einzelgänger. In der Natur leben die Tiere zwar in Kolonien, jedes Tier beansprucht aber sein eigenes Revier, welches es gegenüber Artgenossen verteidigt. Da es in Gefangenschaft keine Fluchtmöglichkeiten gibt, kann es bei Paarhaltung zu Revierkämpfen und damit zu gefährlichen Beißereien kommen, die zum Tode führen können. Die Einzelhaltung ist keine Alternative, da sie dem Tier jegliche Möglichkeit der Interaktion mit Artgenossen nimmt und so eine unnatürliche Haltungsform ist.

Eine artgemäße Haltung von Streifenhörnchen ist kaum möglich. In freier Natur leben Streifenhörnchen in Territorien von bis zu einem Hektar pro Tier. Die bewegungs- und kletterfreudigen Tiere benötigen in Gefangenschaft sehr viel Platz. Vertretbar ist hier nur eine begehbare Voliere im Freien mit Innen- und Außenraum. Für ein Tier sollte eine Voliere mit einer Grundfläche von vier bis fünf Quadratmetern und einer Höhe von zwei Metern zur Verfügung stehen.

In der Voliere sollten viele dicke Äste zum Klettern, Sitzbretter, Verstecke, eine Schale mit Chinchilla-Sand und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein. In der Natur graben Streifenhörnchen  Nesthöhlen im Boden, daher sollten die Tiere immer Grabmöglichkeiten haben wie zum Beispiel Blumenkästen mit düngerfreier Erde. Die Tiere benötigen im Innenraum ein Schlafhäuschen mit aufklappbarem Deckel, Einschlupfloch und Einstiegsbrett, Nestmaterial (zum Beispiel Heu oder Stroh) sowie weitere Versteckmöglichkeiten für die Futtervorräte.

Nagemöglichkeiten zur Abnutzung der Zähne müssen immer zur Verfügung stehen (zum Beispiel unbehandelte Äste von verträglichen Baumsorten).

Diese Informationen über Streifenhörnchen finden Sie auch in unserem Rageber, den Sie hier kostenlos herunterladen können:

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