VIER PFOTEN im Austausch mit BMEL-Staatssekretärin Bender 

Mahnwache vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium // Forderung an Bundesminister Özdemir, Transporte in Drittstaaten zu verbieten 

3.4.2024

Berlin/Hamburg, 03. April 2024 Während das TIERSCHUTZNETZWERK KRÄFTE BÜNDELN (TNKB) am heutigen Mittwoch vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium mit seiner 19. Mahnwache die Aufmerksamkeit auf grausame Tiertransporte lenkte, trafen sich Mitglieder des Netzwerks im Ministerium zum Gespräch mit der Staatssekretärin Silvia Bender.

Neben den Sprecherinnen des TNKB, Tierärztin Dr. Claudia Preuß-Ueberschär und Juristin Dr. Barbara Felde, nahm auch Ina Müller-Arnke, Expertin für Tiere in der Landwirtschaft von VIER PFOTEN an dem Gespräch mit Staatssekretärin Silvia Bender im BMEL teil. Zeitgleich zeigten sich auf dem Gehweg rund um das BMEL deutlich sauberere Stellen in Form eines Appells an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, die besonders grausamen Drittlandexporte lebender Tiere zu verbieten. Hier hatte das Netzwerk bereits am Vorabend bei einer Aktion mit einem Hochdruckreiniger die Botschaften an den Minister auf den Gehweg "geschrieben" und symbolisch vor der Tür des Ministeriums gekehrt.

„Zuletzt hatten die Ereignisse im Hafen von Kapstadt die Aufmerksamkeit auf grausame Tiertransporte gelenkt – doch solche Höllenfahrten in weit entfernte Länder sind kein Einzelfall, sondern grausame Normalität für Tausende fühlender Lebewesen. Umso mehr freuen wir uns über das Interesse von Staatssekretärin Silvia Bender an dem wichtigen Thema. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir muss seiner Verantwortung endlich gerecht werden und nationale Tiertransporte in Drittstaaten verbieten – Gelegenheit dazu bietet die Novellierung des Tierschutzgesetzes. Auch auf EU-Ebene muss sich die Bundesregierung weiter für ein EU-weites Verbot einsetzen. Die Stimme Deutschlands wird bei der bevorstehenden Revision der EU-Transportverordnung von großer Bedeutung sein. Die Rede zur Lage der EU von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ließ zuletzt Schlimmes befürchten. Deswegen brauchen wir Länder, die mit nationalen Verboten vorangehen, um mittelfristig auch auf EU-Ebene etwas zu verändern.“

Nadine Miesterek, Kampagnenverantwortliche für Tiertransporte bei VIER PFOTEN

Die Mahnwache vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium wurde vom TNKB heute bereits zum 19. Mal abgehalten: Seit dem 21. Juni 2023 versammelt sich das Bündnis jeweils jeden ersten und dritten Mittwoch des Monats zwischen 12 und 13:30 Uhr vor dem BMEL, um auf das Leid der Tiere auf grausamen Langstreckentransporten in Drittländer hinzuweisen. VIER PFOTEN ist eine von über 60 Organisationen und Einzelpersonen des TNKB.

Lebendtiertransporte in weit entfernte Drittsaaten sind besonders grausam: Die Tiere leiden tage- oder wochenlang unter Hitze oder Kälte, Durst, Hunger, Verletzungen, Stress und Angst. Vorgeschriebene Pausen werden nicht eingehalten, Kontrollen finden kaum statt und außerhalb der EU kann die Einhaltung des Tierschutzgesetzes gar nicht mehr gewährleistet oder überprüft werden.

Es gibt mehrere Rechtsgutachten, die bestätigen, dass ein bundesweites Verbot von Drittlandexporten durch eine Rechtsverordnung möglich ist. Eines der Gutachten stammt vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. Außerdem ermöglicht die aktuelle Überarbeitung des Tierschutzgesetzes, ein Verbot solcher Transporte direkt im Gesetz zu verankern. 

Zum TIERSCHUTZNETZWERK KRÄFTE BÜNDELN gehören rund 30 Organisationen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier

Tobias Udave

Pressesprecher für Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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