Erste Welpen haben ein neues Zuhause

Happy End für die Welpen aus der VIER PFOTEN Rettung

4.2.2022

Hamburg, 04. Februar 2022 – Gute Nachrichten aus dem Tierheim Köln-Dellbrück: Gemeinsam mit der Polizei und dem zuständigen Umwelt- und Verbraucherschutzamt/Veterinäramt hatte die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN Anfang Dezember vergangenen Jahres 16 Welpen der Rasse französische Bulldogge beschlagnahmt. Mitarbeiterinnen der Organisation waren auf Anzeigen der Kriminellen auf Online-Plattformen aufmerksam geworden und hatten sich mit diesen zu einem Scheinkauf in Köln-Kalk verabredet. Jetzt konnten alle sieben Welpen, die das Tierheim Köln-Dellbrück aufgenommen hatte, vermittelt werden.

Den sieben Welpen, die im Tierheim Köln-Dellbrück liebevoll aufgepäppelt wurden, geht es mittlerweile gut. Vier von ihnen sind bereits aus dem Tierheim aus- und bei ihren neuen Familien eingezogen. Ein weiterer Welpe wird zeitnah das Tierheim verlassen können. Die zwei übrigen sind leider noch immer an Parvovirose, einer nicht selten tödlich verlaufenden Virusinfektion, erkrankt und warten aktuell auf ihre negativen Testergebnisse. Aber auch diese beiden Welpen haben bereits neue Halter:innen gefunden. Alle 16 Welpen wurden im Zuge der Beschlagnahmung im Dezember 2021 unverzüglich medizinisch untersucht. Bei ihnen konnte ein Giardienbefall, also Darmparasiten, nachgewiesen werden. Viele hatten zudem einen starken Wurmbefall. Zwei Welpen mussten leider eingeschläfert werden. Die übrigen Welpen müssen in einem anderen Tierheim noch immer in Quarantäne sitzen – einige von ihnen waren zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung gerade erst fünf Wochen alt. 

„Wir sind sehr glücklich über die tollen Nachrichten aus dem Tierheim Köln-Dellbrück. Als wir die Welpen vor wenigen Wochen mit den zuständigen Behörden in Köln beschlagnahmt haben, war ein Happy End noch lange nicht in Sicht. Viele der Welpen waren so schwach, dass es an ein Wunder grenzt, dass sie überhaupt überlebt haben. Dass die ersten von ihnen nun eine echte Chance bekommen, ist im Besonderen der Arbeit der Tierheim-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter zu verdanken. Aber nicht alle Welpen aus illegalem Handel haben so viel Glück: Unzählige von ihnen sterben täglich viel zu früh an den grausamen Umständen, aus denen sie kommen. Damit das perfide Geschäft mit den Welpen endlich gestoppt wird, müssen die im Koalitionsvertrag verankerten Ankündigungen einer sicheren Identitätsprüfung auf Online-Plattformen sowie einer bundesweiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde schnellstmöglich Anwendung finden. Nur so wird das grausame Geschäft unattraktiv und dieses enorme Tierleid kann verhindert werden.“

Birgitt Thiesmann, Expertin illegaler Welpenhandel bei VIER PFOTEN

Hintergründe zum Fall 
In der Wohnung der illegalen Welpenhändlerin und des illegalen Welpenhändlers konnten im Dezember Dutzende Impfpässe mit Adressen bulgarischer Tierärzt:innen sichergestellt werden. Die zum Kauf angebotenen Tiere wurden ohne EU-Heimtierausweis, ungechippt und ohne gültige Tollwutimpfung über die Grenzen gebracht. Die 16 französischen Bulldoggen sollten vor Ort für 800 Euro pro Tier verkauft werden. Online waren die Welpen ursprünglich für jeweils 1.200 Euro angeboten worden. Die geschwächten Tiere hatten weder Zugang zu Wasser noch zu geeignetem Futter. Fünf Welpen waren in einer engen Transportbox eingepfercht und mussten in ihrem eigenen Urin und Kot ausharren. Viele der Hundebabys waren so verängstigt, dass die Vermutung naheliegt, dass sie in ihrem jungen Leben noch nie positive Erfahrungen mit Menschen sammeln konnten. Wenn sie, wie von der Händlerin und dem Händler beschrieben, bereits drei Wochen vor der Beschlagnahmung nach Deutschland gebracht wurden, waren sie während des Transports gerade erst drei Wochen alt. 

Hintergründe zum illegalen Welpenhandel 
Nicht-regulierte Online-Plattformen sind der Hauptverkaufskanal des illegalen Welpenhandels. Dort bieten kriminelle Händler:innen Welpen mit gefälschten Papieren, niedlichen Bildern und erfundenen Geschichten an. Tatsächlich werden die Welpen meist in Osteuropa unter schrecklichen Bedingungen in sogenannten Vermehrerstationen produziert. Die Muttertiere werden bei jeder Läufigkeit gedeckt und in dunklen Kellern oder Verschlägen ohne Tageslicht oder medizinische Versorgung gehalten. Die Welpen werden viel zu jung von der Mutter getrennt und häufig krank und ungeimpft anonym über Online-Plattformen innerhalb Europas verkauft. Die anonymen Anzeigen mit falschen Informationen zur Herkunft oder Alter des Hundes auf Online-Plattformen sind für Interessierte kaum als solche auszumachen. Nur eine gesetzliche Regulierung des Online-Handels und ein Verbot des Verkaufs über Social-Media kann den illegalen Welpenhandel beenden.

Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel finden Sie hier.

Corinna Madjitov

Pressesprecherin Heimtiere

presse-d@vier-pfoten.org

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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