Tikam, der Puma

Opfer des illegalen Welpenhandels

Der junge Puma ist ein Opfer des Wildtierhandels: Er wurde im Alter von acht Wochen von einem Privatmann aus Baden-Württemberg bei einer Züchterin in Tschechien gekauft – ohne Impfung und gültige Papiere. Der Mann hielt das Pumababy in seiner Wohnung und spazierte mit ihm an der Leine im Stadtpark, bis Anwohner die Behörden alarmierten. Er musste den kleinen Puma in eine artgerechte Haltung abgeben.

So kam Tikam schließlich im Februar 2019 zu uns in die TIERART Wildtierstation.

Die VIER PFOTEN Familie ist eine besondere Gemeinschaft: Bären, Hunde, Katzen, Löwen, Orang-Utans und viele weitere Tiere, die wir aus großer Not retten und in unsere Obhut nehmen, gehören dazu; unsere Teams weltweit, Tierpfleger, Tierärzte und natürlich Sie! Und wie in jeder Familie gibt es auch bei uns Geschichten von Liebe und Glück, von Trauer und Schmerz.

Für das Team in TIERART ist Tikam etwas ganz Besonderes. Hier finden zwar vielerlei Wildtiere in Not eine Zuflucht – neben heimischen wie Füchsen oder Igeln auch exotische wie Tiger – doch mit einem Pumababy haben die Tierpfleger nie gerechnet! Doch der kleine Tikam fühlte sich schnell sehr wohl in seinem neuen Zuhause und eroberte alle Herzen im Sturm.

Opfer des Wildtierhandels

Tikam ist ein trauriges Beispiel für die unzureichende Gesetzgebung hinsichtlich der Haltung exotischer Wildtiere in Deutschland.

Private Haltung

Private Haltung


Tatsächlich ist die Privathaltung von Puma, Tiger, Gepard und Co. in einigen Bundesländern unter bestimmten (teils sehr geringen) Auflagen erlaubt. Im Falle von Tikam hätten 100 Quadratmeter Außengehege gereicht, um ihn behalten zu dürfen – viel zu klein für einen Puma!

TIERART

TIERART


So hatte Tikam Glück im Unglück. Was wäre wohl aus dem kleinen Puma geworden, wenn er dort hätte bleiben müssen? Wenn er dort, in beengten Verhältnissen zu einem ausgewachsenen Raubtier herangewachsen wäre? Nicht mehr klein und niedlich, sondern vermutlich krank und schwer verhaltensgestört? Wer weiß, ob er noch am Leben wäre.

Ein verspielter Berglöwe ...

In unserer TIERART Wildtierstation ist Tikam zu einem gesunden jungen Puma herangewachsen, ein wahres Energiebündel und sehr verspielt. Er liebt es, sich auf leisen Sohlen anzuschleichen und dann blitzschnelle Scheinangriffe zu starten.

Besonders gern macht er dies bei seiner Nachbarin, der Tigerin Cara: Tikam versteckt sich hinter einem Baum oder Busch und springt im entscheidenden Moment hervor, wenn Cara im Nachbargehege vorbeikommt. Und der kleine Puma schlägt die Riesen-Tigerin jedes Mal in die Flucht!

... will hoch hinaus

Damit sich ein Puma so richtig austoben kann, braucht er aber ein ganz spezielles Gehege. Vorübergehend konnten wir Tikam in einem leeren Tigergehege unterbringen, das wir für ihn extra mit einem Gitter überdacht hatten. Sonst wäre der Kleine wohl schnell ausgebüxt, denn Pumas sind nicht nur sehr viel bessere Kletterer als Tiger, sie können auch bis zu sechs Meter hochspringen!

Schon sein Name sagt alles: „Tikam“ ist indianisch und bedeutet soviel wie „der Berglöwe, der zum Sprung ansetzt“.

Neue Puma-Anlage

Darum bekommt Tikam nun ein eigenes Gehege: Die neue Puma-Anlage ist 840 Quadratmeter groß, sieben Meter hoch und komplett auf die Ansprüche eines Berglöwen ausgelegt. Hier kann er hoch hinaus, hat viele Kletterbäume, Sandsteinfelsen und Versteckmöglichkeiten.

Sobald die letzten kleineren Arbeiten am Gehege fertig sind, kann Tikam umziehen. Die Tierpfleger trainieren schon fleißig mit ihm, damit er ohne Stress und vor allem ohne Narkose in die Transportkiste geht. Wir sind schon ganz gespannt, was er in seinem neuen Reich alles anstellen wird!

Dass es Tikam heute so gut geht, verdankt er tierlieben Menschen wie Ihnen. Nur gemeinsam können wir für ihn sorgen, können wir noch viele weitere Tiere aus großer Not retten und ihnen ein liebevolles Zuhause geben.

Suche