Saarbrücken verbietet Wildtiere im Zirkus

8.2.2017

Saarbrücken / Hamburg, 7. Februar 2017 – Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Saarbrücken hat auf Antrag der FDP-Fraktion am Dienstagnachmittag ein Auftrittsverbot für Zirkusse mit Wildtieren auf städtischen Flächen beschlossen. Die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN hat im Vorfeld Kontakt mit den einzelnen Fraktionen aufgenommen und begrüßt nun die Entscheidung zugunsten der Wildtiere. Über 70 deutsche Städte und Kommunen haben bereits Auftrittsverbote für Zirkusse mit Wildtieren auf öffentlichen Plätzen ausgesprochen. Die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN fordert die Bundesregierung auf, gleichzuziehen und ein bundesweites Wildtierverbot für Zirkusse auf den Weg zu bringen.

"Wildtiere leiden in Zirkussen unter dem extremen Bewegungsmangel, den ständigen Ortswechseln und den langen Transportzeiten. Tiere wie Elefanten, Großkatzen oder Giraffen sind nicht domestiziert und können unter Zirkusbedingungen nicht artgerecht gehalten werden. Der Beschluss zugunsten des Zirkus-Wildtierverbots in Saarbrücken ist ein weiteres Signal an Berlin!"

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN

Viele deutsche Städte und Gemeinden, darunter auch einige Landeshauptstädte wie Hannover, Schwerin, kürzlich Stuttgart und jetzt Saarbrücken, haben bereits vollständige oder teilweise kommunale Verbote für Wildtierzirkusse beschlossen. Sie nehmen die Sache selbst in die Hand, da die Bundespolitik handlungsunfähig erscheint. Der Bundesrat hat im März 2016 bereits zum dritten Mal an die Bundesregierung appelliert, ein bundesweites Verbot in die Wege zu leiten. 21 EU-Länder haben bereits ein, zumindest eingeschränktes, Wildtierverbot in Zirkussen erlassen.
 
Hintergrundinformationen: Mit einem Onlineprotest, Lobbyarbeit und aufmerksamkeitsstarken Aktionen mobilisiert VIER PFOTEN die Öffentlichkeit und Politiker für ein gesetzliches Wildtierverbot. Vor Kurzem übergaben die Tierschützer knapp 100.000 gesammelte Unterschriften an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Prominente, wie die GZSZ-Stars Anne Menden und Nina Bott, Schauspieler Andreas Hoppe (u.a. bekannt aus dem ARD Tatort), Boxweltmeisterin Regina Halmich, Moderator Daniel Aminati und die Tierfiguren von Kinderbuchautor Janosch, unterstützen die Forderung. Eine Reaktion auf den Bundesratsbeschluss, der sich für ein Wildtierverbot im Zirkus ausspricht, steht seitens des Bundesministeriums noch aus.
 
Parallel kümmert sich die international tätige Stiftung auch um Einzelschicksale: Gerettete Zirkusbären finden in den VIER PFOTEN Bärenschutzzentren in Deutschland, Bulgarien, dem Kosovo, Österreich und der Ukraine ein neues Zuhause; ehemaligen Zirkuslöwen und -tigern schenkt VIER PFOTEN im südafrikanischen LIONSROCK einen tiergerechten Lebensabend.
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Weitere Informationen: www.vier-pfoten.de/bruellen

Druckfähige Fotos und sendefähiges Videomaterial von Wildtieren in deutschen Zirkussen stellen wir Ihnen gerne honorarfrei zur Verfügung.

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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