Unsere Nutztiere vor Hitze schützen

VIER PFOTEN fordert Schutzmaßnahmen und bittet die Bevölkerung um Unterstützung.

8.6.2018

Hamburg, 08. Juni 2018 Im Sommer sieht man immer wieder Rinder, Pferde und Schafe auf Weiden ohne jeglichen Schatten. „Die Bevölkerung ist aufgerufen, bei fehlendem Hitzeschutz auf einer Weide schnell zu handeln. Ein Anruf beim zuständigen Veterinäramt kann Leben retten“, sagt Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin und Nutztierexpertin bei VIER PFOTEN und gibt Tipps, wie man im Sommer Nutztiere vor Hitze schützt.

Auf der Weide benötigen Tiere Schatten, Unterstellmöglichkeiten für schlechte Witterung und stets Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wer sich nicht daran hält, verstößt gegen die Tierschutzvorschriften.

Keine Weide ohne Schutz

"Weidegang ist für eine tiergerechte Haltung oberstes Gebot. Unterstellmöglichkeiten sind unerlässlich und sollten in Form von Hütten, Dächern, Weidezelten oder Bäumen bereitgestellt werden. Bei Sommerweiden genügt es oftmals, den Zaun so zu versetzen, dass am Rande stehende Bäume von den Tieren mit aufgesucht werden können. Selbstgebaute Hütten, Weidezelten oder mobile Weidehütten aus dem Fachhandel brauchen normalerweise keine Genehmigung, sofern eine bestimmte Dachfläche nicht überschritten wird. Entscheidend ist hier das Genehmigungsrecht des jeweiligen Bundeslandes, das über die zuständige Behörde oder die Landwirtschaftskammern erfragt werden kann“

Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin von VIER PFOTEN

Erhöhte Aufmerksamkeit …
Bei der Stallhaltung von Nutztieren rät die VIER PFOTEN Expertin in der heißen Jahreszeit zu einer vermehrten Kontrolle der Tiere. Insbesondere Geflügel und Schweine werden oft Opfer von Hitzewellen, da sie keine Abkühlungsmöglichkeiten haben, extrem dicht zusammen gehalten werden und zudem durch schnelle Gewichtszunahmen anfällig für Herz-Kreislauf-Probleme sind.

… und für kühle Luft im Stall sorgen

„Abhilfe kann durch eine Verdoppelung der Luftgeschwindigkeit im Stall geschaffen werden, wodurch die Kühlwirkung verdoppelt wird. Auch eine Reduktion der Besatzdichte sollte vorgenommen werden und frisches Trinkwasser ständig zur Verfügung stehen. Da Schweine nicht schwitzen können, sollten sie zusätzlich durch den Einsatz von Vernebelungsanlagen vor zu starkem Hitzeeinfluss geschützt werden“

Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin von VIER PFOTEN

Tiertransporte sollten an heißen Tagen in die Nachtstunden verlegt und vorhandene Klimaanlagen in den Transportfahrzeugen unbedingt eingeschaltet werden. Wer abgestellte, beladene Tiertransporter in der Hitze stehen sieht, sollte umgehend die Polizei oder Feuerwehr verständigen. Oftmals sind Tiere dann noch durch rechtzeitige Abkühlung zu retten.

VIER PFOTEN bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit und appelliert an alle Tierhalter, die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen zu treffen.

Merkblätter zur Vermeidung von Hitzestress bei Nutztieren werden von verschiedenen Stellen herausgegeben, z.B.

- von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz für Geflügel, Schweine und Rinder (TVT Merkblatt Nr. 100)
- vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für Masthühner, Puten, Legehennen und Pekingenten (LAVES)
- sowie von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für Schweine und Milchkühe

Gern vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin bei VIER PFOTEN.

Fotos: Druckfähige Fotos von der Aktion stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.

Susanne von Pölnitz

Pressesprecherin Wildtiere

presse-d@vier-pfoten.org

+49 152 020 170 68

VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Lübecker Straße 128, 22087 Hamburg

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

www.vier-pfoten.de

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