Jagd&Hund bietet Löwen zum Abschuss an:

VIER PFOTEN deckt auf: „Anti-Löwenjagd“-Selbstverpflichtung der Messe ist gescheitert.

12.2.2016

Dortmund/Hamburg, 12. Februar 2016 – VIER PFOTEN hat aufgedeckt, dass auf der Messe „Jagd&Hund“ in Dortmund nach wie vor jede Menge Löwenjagden in Südafrika angeboten werden. Europas größte Jagdmesse führt damit die erst im November 2015 öffentlich verkündete Selbstverpflichtung gegen die Gatterjagd auf Löwen ad absurdum. VIER PFOTEN fordert ein konsequentes Durchgreifen der Messeleitung Dortmund und des Landesjagdverbandes NRW. In Zukunft müsse deren Selbstverpflichtung tatsächlich umgesetzt werden und diese grausamste Form der Trophäenjagd konsequent aus der Dortmunder Westfalenhalle verbannt werden.

„Dies ist eine große Blamage für die Organisatoren der Jagd&Hund. Um ihre Selbstverpflichtung umzusetzen, muss die Messeleitung ihren Ausstellern in Zukunft sämtliche Löwenjagdangebote in Südafrika konsequent untersagen. Denn bei allen in Südafrika angebotenen Löwenjagden handelt es sich um Canned Hunting. Jagden auf freilebende Löwen gibt es in Südafrika nicht.“

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN

Ein Löwenweibchen für 4.500 Euro
Nach Angaben der Messeleitung wurde den Austellern der „Jagd&Hund“ im Vorfeld nahe gelegt, keine „Canned Lion Hunting“ Jagdreisen mehr anzubieten. Mit diesem Vorhaben ist die Messe eindeutig gescheitert. Wie VIER PFOTEN aufgedeckt hat, ist es nach wie vor kein Problem, auf der Messe eine Löwenjagd in Südafrika zu buchen. In ihren Katalogen bieten zahlreiche Anbieter Löwenjagden in Südafrika an. Als Schnäppchen ist der Abschuss eines Löwenweibchens bereits für 4.500 Euro zu haben.
 
Hintergrundinformationen:
Für die grausame Trophäenjagd in Südafrika werden Löwen in mehr als 200 Farmen gezüchtet, rund 6.000 an Menschen gewöhnte Tiere in Gefangenschaft sind von diesem Schicksal bedroht. Die Jäger kommen vor allem aus den USA und Europa. Meist ist nicht einmal ein Jagdschein erforderlich und die oft unerfahrenen Jäger brauchen häufig mehrere Schüsse, um das Tier zu erlegen – ein langsamer und qualvoller Tod ist die Folge. Der größte südafrikanische Jagdverband hat sich bereits klar gegen die perfide Jagdform ausgesprochen.

Seit November ruft VIER PFOTEN Tierfreunde dazu auf, sich mit einem Foto ihrer ganz persönlichen Trophäe an der neuen Online-Kampagne auf www.realtrophy.org gegen das „Canned Lion Hunting“ zu beteiligen. Die zugehörige Petition hat bereits über 280.000 Unterstützer und wird demnächst der südafrikanischen Regierung übergeben.

VIER PFOTEN ist die weltweite Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Leiden aufdeckt, Tiere in Not rettet und sie schützt. Gegründet 1988 in Wien von Heli Dungler und Freunden, setzt sich die Organisation für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Empathie und Verständnis begegnen. Die nachhaltigen Kampagnen und Projekte von VIER PFOTEN konzentrieren sich auf Haustiere wie streunende Hunde und Katzen, Nutztiere und Wildtiere - wie Bären, Großkatzen und Orang-Utans - in unangemessener Haltung sowie in Katastrophen- und Konfliktgebieten. Mit Büros in Australien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Kosovo, den Niederlanden, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, Großbritannien, den USA und Vietnam sowie Auffangstationen für gerettete Tiere in elf Ländern bietet VIER PFOTEN schnelle Hilfe und langfristige Lösungen. 

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