Eine Mutter, ein Kind – eine Verbindung

Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist etwas Besonderes – das ist bei Kühen, Hühnern und Schweinen nicht anders

Wer schon einmal gesehen hat, wie eine Mutterkuh und ein Kalb voneinander getrennt werden, hat keinen Zweifel daran, wie stark die Bindung zwischen den Beiden sein kann.  Die Mutterkuh versucht mit aller Kraft sich zwischen den Landwirt und das Kalb zu stellen, beide versuchen die Nähe zu halten und rufen lautstark nacheinander.  Stories mit „Happy End“ und einem freudigen Wiedersehen gibt es leider nicht viele. Denn in der Intensivtierhaltung ist für die Beziehung zwischen „Mutter und Kind“, wie auch bei vielen anderen sogenannten Nutztieren leider kein Platz.

Für die Produktion von tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Milch oder Käse, werden Mutter und Jungtier nur wenige Stunden oder direkt nach der Geburt voneinander getrennt. Einige von ihnen, wie Hühner, lernen das Muttertier gar nicht erst kennen.

Dabei hätten viele Tiermütter den Titel „Beste Mutter des Jahres“ definitiv verdient. Hier lesen Sie, warum Kühe, Hühner und Schweine wunderbare Mütter sind.

Kühe

Kühe haben eine sehr enge Bindung zu ihren Jungtieren. Gleich nach der Geburt leckt die Mutter ihr Kalb intensiv ab, begleitet von einem tiefen brummigen Muhen. Dieses Verhalten dient nicht zur Reinigung des Kalbes, sondern ist entscheidend für die Prägung. Nur etwa drei Tagen nach der Geburt können sich Mutter und Kalb an der Stimme und am Geruch erkennen. Leider dürfen Kuh und Kalb diese innige Bindung in der intensiven Milchproduktion nicht vertiefen, denn sie werden kurz nach der Geburt voneinander getrennt.

Der Grund: Es soll mehr Milch für den menschlichen Verzehr übrig bleiben. Das Kalb darf nicht am Euter seiner Mutter trinken, wie es die Natur eigentlich vorgesehen hat, sondern erhält stattdessen nur in Wasser angemischtes Milchpulver. Je nach Trennungszeitpunkt rufen Mutterkuh und Kalb tagelang nacheinander und versuchen sich wiederzufinden – ohne Erfolg. Diese Kälber werden die Fürsorge und Pflege ihrer Mutter nie erfahren. Dabei gibt es Alternativen: In der muttergebundenen Kälberaufzucht beispielsweise dürfen die Kälber bei ihren Muttertieren aufwachsen. Doch nur wenige Landwirte entscheiden sich für diese Aufzuchtsform.

Hühner

Für Hennen (auch Glucken genannt) ist das Wohlergehen ihrer Küken genauso wichtig wie für uns Menschen das Wohlergehen unserer Kinder. Der einzige Unterschied ist, dass Hennen in der heutigen Eier-Industrie nie die Chance bekommen, ihre Jungen großzuziehen. Anstatt der Mutterhenne brüten heute riesige Brütereien die Eier aus. Die Zuchthennen erleben nicht mit, wie ihre Küken schlüpfen – sie sehen ihren Nachwuchs nicht ein einziges Mal. Unter naturnahen Bedingungen tun sie alles, um ihre Jungtiere zu schützen. Sie kümmern sich rührend um ihre Küken, halten sie warm, bringen ihnen Laute bei, nehmen gemeinsam Staubbäder und schützen sie vor Gefahren oder Fressfeinden. In der Intensivhaltung bleiben ihnen all diese Erfahrungen verwehrt.

Schweine

Sauen haben eine sehr enge Bindung zu ihren Ferkeln. Vor der Geburt bauen sie ein Nest, um die Jungtiere vor der Kälte zu schützen. Dieses Nestbauverhalten können sie in der intensiven Tierhaltung nicht ausleben, denn bei der Geburt ihrer Ferkel werden sie in sogenannten Kastenständen (Metall-Käfigen) fixiert, in denen sie sich noch nicht einmal umdrehen können. Sozialkontakt mit ihren Ferkeln ist nicht möglich. Sauen können ihre Kleinen am Geruch sicher erkennen, später anhand ihrer Stimme und am Aussehen. Unter naturnahen Bedingungen würden sie die meiste Zeit nach der Geburt zusammen im Nest bleiben. Das festigt die Bindung zwischen Muttertier und den Jungtieren.

In der Intensivtierhaltung sind sie stattdessen enormem Stress ausgesetzt. Sie können ihr natürliches Verhalten nicht ausleben, sich nicht um ihre Jungtiere kümmern oder gemeinsam die Umgebung erforschen. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche die hohe Intelligenz von Schweinen bestätigen. Doch Millionen von ihnen werden niemals die Sonne sehen, nie Gras unter ihren Klauen fühlen, sich niemals frei bewegen oder im Schlamm suhlen können. Nicht einmal ihr natürliches Familienleben dürfen diese Tiere ausleben. Dabei gäbe es auch in der Schweinehaltung tierfreundlichere Alternativen zum Kastenstand.

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Unabhängig von Geschlecht und Alter des Tieres ist, es ist eine  Tatsache, dass es sich um fühlende Wesen handelt, die Freude und Schmerz empfinden. Wir können ihnen helfen, indem wir unser Essverhalten verändern.

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