Zukunftskommission Landwirtschaft  

Das System Tierqual beenden!

Hintergrund

Die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland ist für eine Vielzahl tier- und umweltschutzrelevanter Probleme verantwortlich. Die Tiere leiden unter Haltungsbedingungen, die ihr arteigenes Verhalten systematisch verhindern sowie unter unsäglichen Transport- und Schlachtbedingungen. Große Tierbestände, hohe Nährstoffüberschüsse, Ressourcenverbrauch und immense Treibhausgasemissionen führen zu irreparablen Schäden an Klima und Umwelt. Die Gesellschaft ist nicht mehr bereit, diese Missstände zu akzeptieren.

Das Problem

Die Bundesregierung und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner haben zugunsten der Agrarlobby jahrelang nötige Reformen verschleppt. Es wurden Gesetze gemacht, die die Interessen der Agrar- und Fleischindustrie voranbringen, anstatt die Tiere zu schützen. Die Industrie hat ein hochsubventioniertes System erschaffen, das auf Export und Masse setzt, aber keine Rücksicht auf Mensch, Tier und Klima nimmt. Der Handel treibt mit Preisdumping auf Lebensmittel und Billigfleischwerbung dieses System voran und erzieht Verbraucher zur "Geiz ist geil"-Mentalität. Doch Tierwohl darf nicht der freien Marktwirtschaft überlassen werden, der Staat muss wirksame Gesetze und Regeln schaffen.

Zukunftskommission Landwirtschaft – Die Lösung?

Bei der von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufenen Zukunftskommission Landwirtschaft kommen Landwirte, Industrie, Handel, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über die Neuausrichtung der deutschen Landwirtschaft zu diskutieren. Klar ist: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Jetzt braucht es Willen und entschiedenes Handeln für eine grundlegende Agrar- und Tierschutzwende. Die Kommission muss nun einen konkreten Auftrag für das weitere politische Handeln erarbeiten. Dafür liegen schon viele Vorschläge auf dem Tisch, hinter die man nicht zurückfallen darf. 

Die Herausforderungen – was sich jetzt ändern muss

Die Tierhaltung in Deutschland muss sich strukturell verändern. Wir brauchen eine deutliche Reduktion der Tiere in den Ställen, tiergerechte Haltungsbedingungen sowie eine Abkehr von der starken Exportorientierung. Subventionen darf es nicht mehr pauschal, sondern nur für mehr Tierwohl und Klimaschutz geben. Auch die Preisdumping-Politik für Fleisch durch den Handel muss beendet werden. Anstatt weiterhin mit Billigfleisch zu werben, muss dieses aus den Einkaufsregalen verschwinden. Tier- und klimafreundliche Alternativen sollten der Standard werden. Zudem benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher eine verpflichtende Haltungskennzeichnung, um transparent und bewusst einkaufen zu können. Das System Tierqual muss endlich beendet werden.

VIER PFOTEN hat Empfehlungen zur Zukunftskommission Landwirtschaft zum Download erarbeitet.

Unsere Forderungen

  • Tierzahlen in den Ställen drastisch reduzieren: Wir brauchen eine flächengebundene Tierhaltung
  • Tiergerechte Haltungsbedingungen
  • Qual- und Hochleistungszuchten beenden
  • Tierschutzrecht erweitern und anheben, sowie strenger kontrollieren und Verstöße ahnden
  • Tierqualen bei Transport und Schlachtung müssen beendet werden
  • Abkehr von der Exportorientierung
  • Schluß mit der pauschalen Subventionierung und dafür stärkere Förderung von Tier- und Klimaschutz
  • Beendigung der Preisdumping-Politik des Handels
  • Eine verpflichtende Haltungskennzeichnung, um Verbrauchern eine transparente Orientierung für einen bewusst tierfreundlichen Einkauf zu ermöglichen
  • Konsum tierischer Produkte durch Aufklärung und Steuerung senken, z.B. durch Anpassung der Mehrwertsteuer, Sonderabgabe auf tierische Produkte oder nachhaltige öffentliche Beschaffung

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